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Organisatorische Stressoren - Wenn die Umstände Dich fertig machen


Arbeitsteam ertrinkt in Zetteln mit Regeln und Vorschriften

Organisatorische Stressoren sind Zwänge, Vorschriften und Umstände, die im Umgang mit Behörden und Firmen oder anderen Organisationen Stress auslösen können. Mir gehen z.B. die ganzen Anrufer-Warteschlangen mit langer Wartezeit bei billiger Warteschleifenmusik auf den Keks. Oder die Verschlimmbesserungen bei der Terminvergabe bei Einwohnermeldeamt, Anmeldung zum Winterreifenwechsel und neuerdings auch beim Arzt. „Kollege Computer“ soll vieles leichter machen, tatsächlich habe ich aber noch keine Studie gesehen, die belegt, dass das tatsächlich so ist. Und gefühlt wird das auch nicht besser, im Gegenteil.

 

 

Häufige organisatorische Stressoren:

·      Unklare Arbeitsanweisungen oder Rollen

·      Fehlende Anerkennung oder Belohnung

·      Arbeitsplatzunsicherheit oder drohender Jobverlust

·      Lange Arbeitszeiten oder Schichtarbeit

 

 

Schauen wir uns die verschiedenen Stressoren an ein paar konkreten Beispielen an:

 

Arbeitsanweisungen oder Rollen

Ein Projektmanager in einer Marketingagentur erhält die Aufgabe, eine Werbekampagne zu leiten, ohne klare Anweisungen zu den Zielen, dem Budget oder den Zuständigkeiten innerhalb des Teams. Mehrere Teammitglieder gehen davon aus, dass sie für die gleichen Aufgaben verantwortlich sind, was zu Konflikten und Verzögerungen führt. Der Projektmanager ist ständig unsicher, welche Entscheidungen er treffen soll und welche Erwartungen das Management an ihn hat.

 

Fehlende Anerkennung oder Belohnung

Eine Softwareentwicklerin arbeitet seit mehreren Monaten Überstunden, um ein wichtiges Produktupdate termingerecht fertigzustellen. Trotz ihres außergewöhnlichen Einsatzes und der erfolgreichen Umsetzung des Updates erhält sie weder eine finanzielle Bonuszahlung noch eine öffentliche Anerkennung ihrer Leistung durch ihre Vorgesetzten. Dies führt dazu, dass sie sich unterbewertet und demotiviert fühlt.

 

Arbeitsplatzunsicherheit oder drohender Jobverlust

Ein Angestellter in einem Automobilzulieferbetrieb hört Gerüchte über bevorstehende Entlassungen aufgrund von Umsatzrückgängen. Obwohl noch keine offiziellen Ankündigungen gemacht wurden, bemerkt er, dass Kollegen entlassen werden und das Management häufig geschlossene Meetings abhält. Diese Unsicherheit über seine berufliche Zukunft verursacht ihm Schlafstörungen und Angstzustände.

 

Lange Arbeitszeiten oder Schichtarbeit

Eine Krankenschwester in einem Krankenhaus muss regelmäßig Doppelschichten übernehmen, da es an Personal mangelt. Ihre Arbeitszeiten wechseln zudem häufig zwischen Tag- und Nachtschichten, was ihren Schlaf-Wach-Rhythmus stört. Die ständige Erschöpfung und der Mangel an Erholungszeit setzen ihr physisch und psychisch zu und beeinträchtigen ihr Privatleben sowie ihre Gesundheit.

 

Organisatorische Stressoren können weitreichende Auswirkungen haben, einschließlich einer Verringerung der Arbeitszufriedenheit, einer erhöhten Mitarbeiterfluktuation, gesundheitlichen Problemen und einer verminderten Produktivität. Daher ist es wichtig für Organisationen, diese Stressoren zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu minimieren.

 

Hier nun einige Ansätze, um sich gegen organisatorische Stressoren zu schützen:

 

  • Selbstorganisation und Zeitmanagement verbessern: Nutze Techniken des Zeitmanagements, um deine Aufgaben zu priorisieren und zu strukturieren. Dies kann dir helfen, Überforderung zu vermeiden und ein Gefühl der Kontrolle über deine Arbeit zu bewahren.

  • Grenzen setzen: Lerne, Nein zu sagen, wenn du merkst, dass dein Arbeitspensum ungesund wird. Es ist wichtig, klare Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben zu ziehen, um Ausbrennen zu vermeiden.

  • Kommunikation mit Vorgesetzten suchen: Sprich Probleme offen an und bitte um klare Anweisungen und Erwartungen, wenn du dich unsicher fühlst. Gute Kommunikation kann viele Missverständnisse im Arbeitsalltag verhindern.

  • Netzwerk aufbauen: Ein unterstützendes Netzwerk im Beruf kann helfen, Stress abzubauen. Kollegialer Austausch und gegenseitige Unterstützung sind wertvoll, um mit belastenden Situationen besser umgehen zu können.

  • Weiterbildung und persönliche Entwicklung: Investiere in deine berufliche Weiterbildung, um deine Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen und das Gefühl der Arbeitsplatzunsicherheit zu reduzieren.

  • Gesundheitliche Prävention betreiben: Achte auf eine gesunde Work-Life-Balance, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. Dies stärkt deine physische und psychische Widerstandsfähigkeit gegen Stress.

  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Bei anhaltendem Stress können professionelle Beratungsangebote wie ein Betriebspsychologe oder externe Beratungsstellen hilfreich sein.

  • Entspannungstechniken erlernen: Techniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Yoga können dir helfen, dich zu entspannen und deinen Stresspegel zu senken.

 

Nächste Woche geht es um lebensverändernde Ereignisse, die eine besondere Form der Stressoren darstellen. Bis dahin eine gute Zeit und

 

herzliche Grüße aus Düsseldorf

Frank Max – Coach, Autor, einfachMACHER

 

keyvisual: stressed office workers (c) Kzenon @ Canva

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