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Stillstand: Warum es okay ist, auf der Stelle zu treten – und wie du trotzdem vorwärtskommen kannst


Mann in Jeanshose und Boots steht an Mauer

Hast du das Gefühl, dass dein Leben gerade irgendwie feststeckt? Dass alles stagniert und du trotz aller Bemühungen keinen Fortschritt siehst? Oder vielleicht kennst du diese leisen Zweifel: „Mache ich überhaupt genug? Bin ich in meinem Tempo zu langsam?“

Wenn diese Gedanken in deinem Kopf kreisen, bist du nicht allein. Viele von uns verspüren in bestimmten Lebensphasen das Gefühl, auf der Stelle zu treten – sei es im Job, in der persönlichen Entwicklung oder sogar in Beziehungen. Doch hier ist die wichtige Botschaft: Stillstand ist weder ein Zeichen von Scheitern noch etwas, das für immer bleibt. Vielmehr kann er dir viel über dich selbst verraten – und sogar die Basis für deinen nächsten großen Schritt bilden.

In diesem Artikel findest du heraus, warum vermeintliche Stagnation oft mehr Fortschritt ist, als dir bewusst ist. Außerdem teile ich mit dir, wie du diese Phase für dich nutzen kannst, ohne dich unter Druck zu setzen.



Was bedeutet es wirklich, „auf der Stelle zu treten“?

Das Gefühl, festzustecken oder keine sichtbaren Fortschritte zu machen, kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen:

  • Vielleicht arbeitest du hart an einem Ziel, siehst aber noch keine Ergebnisse.

  • Oder du weißt gar nicht genau, welches Ziel du eigentlich verfolgst.

  • Es könnte auch sein, dass dir die Motivation für etwas fehlt, das dir früher wichtig war.

Doch oft ist es weniger die Situation selbst, die uns belastet, sondern die Erwartungen, die wir an uns haben: ein ständiges „Ich muss vorwärtskommen“, „Ich muss produktiv sein“, „Ich darf keine Zeit verlieren“. In unserer leistungsorientierten Welt fühlt es sich manchmal so an, als wären Pausen oder Unsicherheiten ein Tabu – dabei gehören sie unumgänglich zum Leben dazu.



Warum Stillstand nicht immer Stillstand ist

Manchmal ist der Eindruck, dass wir „auf der Stelle treten“, trügerisch. Denn selbst, wenn es äußerlich ruhig aussieht, passiert im Inneren oft mehr, als wir erkennen:

1. Wachstumsphasen brauchen Zeit

Denk an einen Baum im Winter: Von außen betrachtet passiert scheinbar nichts – keine Blätter, kein Wachstum, keine sichtbare Veränderung. Doch unter der Erde bereitet sich bereits Neues vor: Die Wurzeln stärken sich, Nährstoffe werden gesammelt, der Baum ist bereit, im Frühling aufzublühen. Genauso ist es oft bei uns.

Wenn wir innehalten, reflektieren oder scheinbar auf der Stelle treten, können wir wichtige Erkenntnisse gewinnen, uns innerlich sortieren und für die nächste Phase Kraft schöpfen.

2. Entwicklung ist nicht linear

Unser Leben verläuft selten wie eine gerade Linie. Vielmehr ist es ein Auf und Ab, ein Vor und Zurück – mal geht es in großen Schritten voran, mal in kleinen. Und manchmal stehen wir still, um eine neue Perspektive zu finden. Das ist normal und gehört zum Prozess des Wachsens.

3. Du merkst oft erst später, wie weit du gekommen bist

Vielleicht hast du das schon einmal erlebt: Du schaust rückblickend auf eine Phase deines Lebens, von der du dachtest, sie sei „unproduktiv“ gewesen, und realisierst plötzlich, wie viel du daraus gelernt hast. Unser inneres Wachstum ist manchmal unsichtbar, bis wir mit ein wenig Abstand darauf blicken können.



Wie du Stagnation für dich nutzen kannst

Wenn du das Gefühl hast, festzustecken, gibt es verschiedene Wege, wie du diese Phase nicht nur akzeptieren, sondern auch aktiv für dich nutzen kannst:

1. Nimm den Druck raus

Das Wichtigste zuerst: Es ist völlig okay, mal langsamer zu machen – oder sogar gar nichts zu tun. Du bist nicht weniger wertvoll, nur weil du nicht immer produktiv bist. Gib dir die Erlaubnis, einfach nur „zu sein“.

Manchmal hilft es, sich bewusst von externen Erwartungen zu lösen und sich zu fragen: „Was brauche ich gerade?“

2. Mach eine Bestandsaufnahme

Nutze die Zeit, um zu reflektieren, wo du gerade stehst. Einige Fragen, die dir dabei helfen können:

  • Was fühlt sich für mich momentan leicht und stimmig an?

  • Wo spüre ich Widerstand oder Unzufriedenheit?

  • Gibt es etwas, das ich loslassen möchte?Manchmal ist das Gefühl von Stillstand ein Zeichen dafür, dass etwas in deinem Leben nicht mehr zu dir passt – oder dass du gerade eine Kurskorrektur brauchst.

3. Konzentriere dich auf kleine Veränderungen

Oft denken wir, dass Fortschritt nur durch große Schritte möglich ist – dabei können kleine Veränderungen einen riesigen Unterschied machen. Fang mit kleinen Dingen an, die dich inspirieren oder erfüllen, sei es ein neues Hobby, ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen oder einfach ein Spaziergang an der frischen Luft.

4. Werde dir deiner Erfolge bewusst

Es hilft, immer wieder innezuhalten und zu reflektieren, was du bereits erreicht hast – auch wenn es dir auf den ersten Blick vielleicht unwichtig erscheint. Schreib dir auf, was du gelernt, gemeistert oder geschafft hast, und feiere diese Erfolge.

5. Bleib offen für neue Wege

Vielleicht ist der gefühlte Stillstand ein Hinweis darauf, dass es Zeit ist, neue Richtungen auszuprobieren. Sei es eine Weiterbildung, neue Kontakte oder einfach mal ein anderer Blickwinkel – manchmal eröffnen sich so Perspektiven, die du vorher nicht gesehen hast.



Stillstand überwinden – oder annehmen?

Manchmal liegt der Schlüssel nicht darin, den vermeintlichen Stillstand „wegmachen“ zu wollen, sondern darin, ihn liebevoll anzunehmen. Denn das „Auf-der-Stelle-Treten“ ist oft nur ein Zwischenstopp – eine Phase des Sammelns, Sortierens und Reflektierens, bevor es weitergeht.

Falls du aber das Gefühl hast, dass du dich dauerhaft in einem Kreislauf aus Frustration oder Antriebslosigkeit befindest, kann es auch hilfreich sein, Unterstützung zu suchen. Ein Gespräch mit einer vertrauten Person oder eine professionelle Beratung können dir helfen, neue Impulse zu finden.



Am Ende zählt der Weg, nicht die Geschwindigkeit

Das Leben ist kein Rennen. Es geht nicht darum, wer am schnellsten ans Ziel kommt, sondern darum, den Weg in deinem eigenen Tempo zu gehen – und die Zwischenschritte genauso zu würdigen wie die großen Meilensteine.

Wenn du gerade das Gefühl hast, stillzustehen, dann erinnere dich daran: Dieser Moment ist keine Sackgasse. Er ist Teil des Prozesses. Und auch wenn du es jetzt vielleicht noch nicht siehst, bewegst du dich bereits vorwärts – Schritt für Schritt. Denn genau das ist der Zauber des Lebens: Es bleibt nie wirklich stehen.


Herzliche Grüße aus Düsseldorf,

Frank Max - Coach | Autor | Nixmach-Erlauber

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