Psychologische Stressoren spielen sich mehr in unserem Kopf ab als in unserer Umwelt. Wie störend ein psychologischer Stressor ist, hängt also nicht so sehr am Auslöser, also zum Beispiel die Lautstärke des Lärms von der gegenüberliegenden Baustelle, sondern daran, wie – sehr störend - wir diesen bewerten.
Im vorherigen Blogartikel hatte ich folgende Auswahl an psychologischen Stressoren betrachtet:
• Konflikte in der Familie oder mit Freunden
• Hohe Anforderungen am Arbeitsplatz
• Leistungsdruck und Prüfungsängste
• Negative Selbstgespräche und Perfektionismus
• Ungewissheit oder fehlende Kontrolle über Situationen
Um diese noch etwas näher zu erläutern, habe ich einige konkrete szenische Beispiele entworfen:
psychologischer Stressor: Konflikte in der Familie oder mit Freunden
Anna und Laura haben seit einiger Zeit einen anhaltenden Streit über familiäre Angelegenheiten, der zu anhaltendem Stress bei Anna geführt hat.
Anna hat Schwierigkeiten, die Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Schwester zu lösen, was zu anhaltendem Stress führt. Dies äußert sich in Form von emotionaler Belastung, Schlaflosigkeit und sogar körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen und Magenbeschwerden. Der anhaltende Konflikt mit ihrer Schwester belastet Anna auf verschiedenen Ebenen und beeinträchtigt ihr allgemeines Wohlbefinden.
psychologischer Stressor: Hohe Anforderungen am Arbeitsplatz
Tom arbeitet in einem Umfeld, in dem ständig hohe Leistungsanforderungen gestellt werden. Dies äußert sich in Form von engen Fristen, einem hohen Arbeitsvolumen und der Notwendigkeit, komplexe Projekte zu bewältigen.
Herr Müller, Toms Vorgesetzter, setzt ihm regelmäßig neue ehrgeizige Ziele und erwartet, dass Tom diese unter Zeitdruck erreicht. Dies führt zu anhaltendem Stress bei Tom, der sich in Schlaflosigkeit, erhöhter Reizbarkeit und Angstzuständen äußert. Der Druck, ständig auf diesem Niveau zu arbeiten, wirkt sich negativ auf seine mentale Gesundheit aus und beeinflusst seine Lebensqualität und sein Wohlbefinden.
psychologischer Stressor: Leistungsdruck und Prüfungsängste
Lisa steht kurz vor einer wichtigen Prüfung in einem ihrer Hauptfächer. Der Druck, gute Noten zu erzielen, hat zu erheblichem Stress und Angstzuständen geführt.
Lisa fühlt den Druck, hohe Leistungen zu erbringen, um ihre akademischen Ziele zu erreichen. Dieser Leistungsdruck und die Prüfungsängste haben zu Schlaflosigkeit, verminderter Konzentration und erhöhter Angst geführt. Lisa ist besorgt, dass ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit durch den anhaltenden Stress negativ beeinflusst werden. Sie fühlt sich überfordert und sucht nach Möglichkeiten, mit dem Druck umzugehen, um ihre Prüfung erfolgreich zu bestehen.
psychologischer Stressor: Negative Selbstgespräche und Perfektionismus
Sarah ist eine talentierte Künstlerin, die sich selbst unrealistisch hohe Standards setzt. Sie neigt dazu, sich ständig negativ zu kritisieren und ist nie mit ihrer Arbeit zufrieden.
Jedes Mal, wenn Sarah ein Kunstwerk schafft, findet sie Unzulänglichkeiten und Fehler, die niemand sonst bemerken würde. Sie führt ständig negative Selbstgespräche und zweifelt an ihrem eigenen Talent. Dieser innere Druck, perfekt sein zu wollen, führt zu chronischem Stress, Schlaflosigkeit und einem geschwächten Selbstwertgefühl. Sarahs ständige Selbstkritik und der Perfektionismus setzen sie unter enormen Druck und beeinflussen ihr Wohlbefinden und ihre Fähigkeit, ihre Kunst zu genießen.
psychologischer Stressor: Ungewissheit oder fehlende Kontrolle über Situationen
Alex hat kürzlich sein Studium abgeschlossen und steht nun vor der Frage, wie es weitergehen soll. Er macht sich viele Gedanken darüber, was er beruflich machen möchte und wie er finanziell zurechtkommen wird. Auch in Bezug auf seine Freunde und Familie fühlt er sich unsicher. Diese Unsicherheit über die Zukunft und das Gefühl, dass er wichtige Dinge nicht kontrollieren kann, machen ihn sehr nervös. Er kann deswegen nicht gut schlafen und hat oft Angst. Er fühlt sich insgesamt sehr unruhig. Alex versucht, mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Er möchte gerne lernen, wie er besser mit der Ungewissheit umgehen kann und wie er sich selbst beruhigen kann. Das ist nicht einfach, aber er versucht, positive Wege zu finden, um sich besser zu fühlen.
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Wie Du siehst, ist der gemeinsame Nenner psychologischer Stressoren folgender: Die gedankliche und emotionale Bewertung der Situationen und Ereignisse. Dies führt in eine negative Denk-Schleifen:
Konflikte lösen Stress aus und verursachen weitere Konflikte,
Überlastung führt zu Fehlern und damit zu einer Erhöhung der Überlastung, Prüfungsangst führt zu körperlicher und mentaler Erschöpfung, die weitere Ängste auslösen,
Perfektionismus verhindert die Fertigstellung und damit Erfolgserlebnisse,
Angst vor mangelnder Kontrolle führt zu noch mehr Angst vor Kontrollverlust.
Im Grunde handelt es sich hierbei um eine selbst erfüllende Prophezeiung. Und da diese so mächtig sind, wird in vielen Philosophien und Glaubensrichtungen gelehrt, diese Art des Denkens zu vermeiden. Folgender Spruch bringt es schön auf den Punkt:
achte auf Deine Gedanken, denn Sie lenken Dein Handeln,
achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Deinen Gewohnheiten,
achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie bestimmen Dein Schicksal.
Das nächste Mal, wenn Du bemerkst, dass Du Stress oder Konflikte selbst in Deinem Kopf erzeugst, denke lieber an etwas anderes. Während Du an etwas anderes denkst, kannst Du nicht an das denken, was Dir schadet. Wenn Du dagegen an etwas denkst, das Dir nicht schadet, bleibst Du handlungsfähig und kannst Du Entscheidungen treffen, die Dein Leben in eine gewünschte, positive Richtung lenken.
Was Du noch tun kannst, erklärt Dir mein MehrWertBuch: „Stress? No Big Deal!“
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Herzliche Grüße aus Düsseldorf
Frank Max – Coach, Autor, einfachMACHER
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