Kurzversion: Das Interaktionsdreieck ist eine spezielle Art, Konfliktlösung mit der TZI zu betreiben. Es ist insbesondere dazu geeignet, Konflikte mit Gruppen oder innerhalb von Gruppen zu bearbeiten und zu lösen.

Die Bearbeitung von Störungen in der Gruppe kann in Anlehnung an die Themenzentrierte Interaktion über ein Interaktionsdreieck erfolgen. Beim Einfühlen steht das DU (oder WIR) im Vordergrund, beim Versachlichen geht es um die Sache (das Thema) und beim Abgrenzen steht das ICH (der Trainer/Coach/Gruppenleiter) im Vordergrund.
Konfliktlösung durch Einfühlen
Du versuchst Dich einzufühlen und so ein tiefergehendes Verständnis für Dein Gegenüber und sein (hinter der Störung verborgenes) Bedürfnis zu entwickeln. Dies kann die Beziehung stärken und die Bereitschaft zur Lösungsfindung stärken. Zum Einfühlen eigenen sich z.B. folgende Kommunikationstechniken:
Aktives zuhören
Umformulieren (vgl. Paraphrasieren und Reframing)
Nachfragen (offene Fragen)
Zirkuläres Fragen
Beim zirkulären Fragen bittest Du Deinen Gesprächspartner, sein Anliegen aus der Sicht einer anderen Person zu betrachten und fragst ihn, wie die andere Person (z.B. ein Kollege, der sich über etwas beschwert) das Verhalten wahrnehmen und bewerten könnte.
Streit schlichten durch Versachlichen
Beim Versachlichen steht das Thema an sich im Mittelpunkt. Versachlichen geschieht durch:
Thematisieren
Du stellst die Situation so da, wie Du sie verstanden hast
Verhandeln
Du machst Vorschläge und suchst eine Lösung, die für alle Beteiligten nützlich ist.
Delegieren
Du bittest die Beteiligten (oder die ganze Gruppe/Abteilung), selbst eine Lösung zu erarbeiten und unterstützt diesen Prozess nur moderierend, hältst Dich inhaltlich aber zurück.
Konfliktlösung durch Abgrenzen
Beim Abgrenzen steht das ICH (also Sie als Trainer) im Vordergrund. Sie geben der Gruppe Halt durch direkte Führung oder schaffen Akzeptanz, in dem Sie den Teilnehmern helfen, Ihre Perspektive zu verstehen.
Beim Abgrenzen kommen folgende Interventionstechniken in Frage:
Gefühle ansprechen
Sie schildern, wie es Ihnen mit dem Thema oder der Situation geht
Bitten/appellieren
Sie formulieren eine eindeutige Bitte oder klare Aufforderung
Konfrontieren
Sie stellen Ihre Sicht der Dinge dar, betonen Ihre Rolle in der Gruppe und kommunizieren Ihre Entscheidung / Erwartungen.
Provokativ oder paradox intervenieren
Du reagierst mit einem Witz oder schlägst das Gegenteil vom dem vor, was Dein Gegenüber/ die Gruppe jetzt erwarten würde
Egal, nach welcher Methodik Du vorgehst, Du solltest auf jeden Fall sicher sein, dass die Störung eine Intervention rechtfertigt und sich das Streit schlichten sich nicht schädlich auf die Gruppendynamik auswirkt. Mancher "getroffene Hund bellt" und einige hören nie wieder auf.
Herzliche Grüße aus Düsseldorf
Frank Max
Coach, Mentor, einfach|MACHER
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